Über Christian Vranek
Jung und Experimentell
Erstmals sorgt Christian Vranek 1994 mit der Neukonzeption der Konzertreihe 'les nouveaux jeunes' für Aufsehen. Vranek präsentiert als Kulturreferent der Österreichischen Hochschülerschaft der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Musiker/-innen mit Musik des 20. Jahrhunderts. Das spezielle Konzept basiert auf der Gegenüberstellung von bildender und angewandter Kunst und Musik und wird in besonderen Atmosphären wie der Wiener Secession und dem Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst (MAK) realisiert. Spezielle Führungen und Vorträge versuchen beim Publikum zusätzliches Interesse zu wecken. 'les nouveaux jeunes' lockt mit Veranstaltungstiteln wie 'Von Freiheit und Form' oder 'Schostakowitsch und Afrika' ein aufgeschlossenes Publikum und sorgt für verstärkte Aufmerksamkeit, die für jeden Künstler und jede Künstlerin zu Beginn der Karriere so wichtig ist. Kunst wird von Christian Vranek als offener Dialog inszeniert. Vielleicht ist die unkonventionelle, fast selbstverständliche Begegnung mit Kunst und Kultur in Christian Vraneks Leben ausschlaggebend, dass er sowohl die künstlerische Seite als auch die des Publikums so stark in die Konzeption seiner Arbeiten mit einbindet. Es gilt dabei auf beiden Seiten Interesse zu wecken, Leidenschaften zu entfalten und Kommunikation zu stimulieren.
Von gelebter Vielfalt
Bereits mit 6 Jahren beginnt der 1971 in Wien geborene Christian Vranek Violine zu spielen, später Klavier, studiert Komposition, singt im Chor, schreibt Drehbücher, beschäftigt sich intensiv mit dem Konzert-, Theater- und Opernbetrieb. Als Solist, als Chorsänger und Konzertmeister im Orchester erntet er viele Erfahrungen während seiner Schul- und Studienzeit – die wertvollste für ihn persönlich ist das Gestalten des konstruktiven Miteinanders. Als Beispiel nennt Vranek das Spiel im Orchester als Metapher für gemeinsamen Erfolg. Jeder hat seine Stimme, seine Position und seine Gestaltungsmöglichkeit aber nur im Zusammenspiel entfaltet sich die volle Klangpracht.
Ab 1989 studiert Vranek Musik- und Theaterwissenschaft an der Universität Wien, wo ihn vor allem die Professoren Walter Pass und Wolfgang Greisenegger prägen. Beide faszinieren mit einem so offenen interdisziplinären Ansatz, welcher ein aufgeschlossenes Denken einfordert.
Mozart, Mahler, Schönberg, Schostakowitsch, das Zeitalter des Expressionismus, die Comedia dell´arte, aber auch Film und Fernsehen sind Schwerpunkte dieser so vielfältigen Studien. Christian Vranek studiert mit 'Auszeichnung' und widmet sich in seiner Diplomarbeit Gustav Mahlers Klavierquartett –Fragment in a-moll.
Die Kunst des Managements
Persönlichkeiten des internationalen Kulturbetriebes wie Karsten Witt, Franz Sattelecker, Dieter Bogner, Konrad Paul Liessmann, Klaus Bachler, Peter Baum u.a. sind Christian Vraneks Lehrende am Institut für Kulturelles Management an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Hier studiert Christian Vranek weiterbildend ab 1994 Kulturmanagement und erhält dort viele weitere theoretische und praktische Impulse für seine Arbeit. In der Konzertreihe 'les nouveaux jeunes' verarbeitet Vranek viele dieser Anregungen als Kulturreferent der Hochschülerschaft der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und wird 1995 auch zum Finanzreferenten berufen. Ein gutes Jahr später, 1996, wird er vom Rektor der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Michael Frischenschlager, beauftragt das Symposium „Die Zukunft der Musikuniversitäten im 21. Jahrhundert“ zu organisieren.
Ein neues Haus, eine neue Landeshauptstadt,
eine große Herausforderung
1997 erfolgt die Bestellung als PR-Manager an das neue Festspielhaus in St.Pölten, nahe Wien. Für Christian Vranek eine neue Herausforderung, welche viel Pioniergeist erfordert. Zwei Monate vor der Eröffnung dieses neuen Kulturzentrums tritt Christian Vranek mit dem Ziel an, ein Haus mit einer Kapazität von über 1000 Besucher/-innen in einer 50.000 Einwohner Stadt der Öffentlichkeit schmackhaft zu machen, und den Menschen in der Region 'Kunst ans Herz' zu legen. Mit einem Kommunikationskonzept, welches auf die Vermittlung von Kunst und auf verständliche und interessante Inhalte setzt, und der ambitionierten Unterstützung der Medien, findet das Festspielhaus die erhoffte Akzeptanz und positioniert sich erfolgreich im österreichischen Kulturbetrieb. Christian Vranek setzt sich dabei auch für sehr moderate Eintrittspreise ein, um möglichst allen sozialen Schichten den Zugang zur Hochkultur zu ermöglichen. Besonders die Sparte Tanz wird mit Gastspielen u.a. der Marta Graham Dance Company oder der Rambert Dance Company zum vielbeachteten Publikumsmagnet. Zu den persönlich erfüllendsten Momenten zählen die Aufführungen des Piccolo Teatro di Milano von Giorgio Strehlers ‚Arlecchino'. Begegnungen mit Künstlerpersönlichkeiten wie Robert Wilson, Bobby McFerrin, Hanna Schygulla oder Bruno Ganz bleiben ebenso unvergessen.
Verbindung von Kunst und Wirtschaft
2001 erfolgt der Auftrag der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ein Symposium zum Thema 'Kunstuniversität und Wirtschaft' zu veranstalten. Christian Vranek hat sich bereits am Institut für Kulturelles Management und im Festspielhaus St.Pölten mit dieser Thematik intensiv beschäftigt. Mehr als 150 Unternehmen folgen der Einladung nach Wien. Drei Tage lang entwerfen Experten aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft & Wirtschaft sehr klare Szenarien eines professionellen Drittmittelmanagements.
Kulturelle Vernetzung in Mitteleuropa
Als Management-Consultant setzt Vranek die wissenschaftlichen Ergebnisse des Symposiums und seine persönlichen Erfahrungen im Umgang von Kunst und Wirtschaft für die Internationale Sommerakademie Prag-Wien-Budapest der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in die Realität um. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit steht die Reorganisation und finanzielle Konsolidierung der Institution. Mit der Konzertreihe ‚Musikerlebnis Mitteleuropa’ findet auch die Internationalisierung (u.a. Sponsorenkonzerte in Prag, Budapest, Bratislava, Wien, Krakau, Warschau, Belgrad und Bukarest) statt, gepaart mit dem Aufbau nachhaltiger internationaler Sponsoringstrukturen. So können von 2001 bis 2004 sowohl die öffentlichen als auch die privaten Fördergelder verdoppelt werden. Gerade hier kommt das interdisziplinäre Denken Christian Vraneks besonders zur Entfaltung. Aus den Firmenstrategien der Sponsoren und jener der Sommerakademie entwickelt er gemeinsame Erfolgsszenarien um junge Künstler/-innen zu fördern, öffentliches Interesse bei Publikum und Medien zu gewinnen, Kunden zu binden und neue zu Zielgruppen zu erschließen.
Selbstständigkeit auf drei Säulen
Seit 2004 ist Christian Vranek im Kulturbetrieb selbstständig tätig. Beratende, durchführende und konzeptionelle Arbeiten im Kulturmanagement, sowie Lehraufträge und künstlerische Projekte bilden die drei Säulen seiner Aktivitäten. So positioniert Vranek das 'Institut neue Impulse' neu, fungiert als Ideengeber des Ignaz Pleyel-Jahres 2007, und beteiligt sich an der Entwicklung das Sponsorenkonzeptes für den ‚Internationalen Fritz Kreisler Wettbewerb’ für Violine. 2008 wird Christian Vranek als Krisen-Management-Consultant an das Odeon Theater in Wien engagiert, wo er die vielbeachtete österreichische Erstaufführung der Barockoper ALCIONE in den Bereichen PR & Marketing gestaltet und damit maßgeblich Rechnung trägt diesen so besonderen kulturellen Standort in seinem Bestehen weiter zu sichern.
Im Mozartjahr 2006 realisiert Christian Vranek den Fotozyklus „Mozart in Wien – ausgewählte Szenen aus seinem Leben“. Basierend auf den Mozart- Briefen wird Mozarts Wiener Leben neu visualisiert. So ist Mozart auf den Fotos u.a. in einer Szene auf dem Pferd, mit einem Kanarienvogel, beim Billardspiel, mit seiner Familie oder an der Orgel in St. Stephan zu sehen. Christian Vranek hat die Idee für diesen Fotozyklus, konzipiert diesen und führt Regie. Als Fotograf kann Philipp Horak gewonnen werden. Das Ergebnis der fruchtbaren Zusammenarbeit wird 2006 in Wien, Dakar und Hanoi gezeigt, und soll über die sprachlichen Barrieren hinweg das Mozart-Bild der Menschen erweitern, welches sehr oft in den Klischees eines verrückten Wunderkindes verhaftet ist, und zu einer zeitgenössischen Mozartrezeption anregen. 2009 werden die Fotografien in Kairo, in der Opera Metro Gallery präsentiert.
An der ebam Akademie vermittelt Christian Vranek seit 2005 sein Wissen an Studierende auf den Gebieten Sponsoring, Fundraising und Digitale Medien. 2007 erfolgt eine Einladung für Kultur-Marketing & Fundraising an die Sakai Academy von Kairo. Auf Grund der Resonanz dieses Seminars erfolgt eine Einladung im Februar 2009, um Kultur-Marketing an der American University in Kairo zu unterrichten. Seinen beruflichen Weg krönt Christian Vranek auch privat. Er ist seit 2011 mit Lara-Andrea Vranek verheiratet.
Seit 2012 veranstaltet Christian Vranek auch Seminare zum Thema Sponsoring/Kooperationen und wie Institutionen und Unternehmen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft sinnvoll zusammenarbeiten können. Als Sponsoring-Experte war Christian Vranek im Jahr 2012 unter anderem zur Donaurektorenkonferenz nach Prag sowie zu den Wirtschaftsgesprächen des Europäischen Forum Alpbach eingeladen, wo das Thema `Sponsoring und CSR´ thematisiert wurde.
2015 wurde Christian Vranek beauftrag anlässlich des 200.Jubliäums der Technischen Universität Wien ein Sponsoring-Zukunftskonzept zu gestalten. Darüber hinaus gestaltete er u.a. zum 4th EUA Funding Forum der European University Association 2018 in Barcelona gemeinsam mit Paul Fairburn, Director of Enterprise
and Innovation der Coventry University eine Master Class zum Thema - Development of income‐generating partnerships. Auf Grund der großen Resonanz dieser Veranstaltung wurde Christian Vranek von der EUA eingeladen eine Expert Voice zu verfassen, welche unter dem Titel "FUNDRAISING CAN HELP UNIVERSITIES ENGAGE WITH SOCIETY" veröffentlicht u.a. auf University World News.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse und praktischen beruflichen Erfahrungen finden weiter u.a. in den Seminaren zum Thema `Zukunft Sponsoring-Perspektiven für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Kunst, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft´ oder `Sponsoring-kompakt´ ihren wervollen Raum. Kultur ist immer Arbeit.
Culture Creates Values - Kultur ist immer Arbeit
Die nicht gerade beruhigenden aktuellen Entwicklungen in Europa und der Welt haben aber auch mit sich gebracht, den Ernst der Lage anders zu vermitteln - nämlich ergänzend zu Culture Creates Values mit dem Slogan `Kultur ist immer Arbeit´ . Es scheint so, dass völlig abgegrenzt vom eigenen humanistischen Bildungsideal für viele Menschen heute Kultur Entertainmant bedeutet. Das verpflichtet dazu noch stärker Menschen, Entscheidungsträger und Führungskräfte sprichwörtlich wachzurütteln was hier am Spiel steht. Kunst und eine gelebte Hochkultur mit einer freien Wissenschaft und einer zukunftsfähigen Ökonomie und der Einbindung aller sozialen Schichten und zumindest dem Versuch keinen Menschen in seiner Entwicklung aufzugeben sind die Basis für ein friedliches Miteinander - daran sollten wir arbeiten, durchaus im gemeinsamen Interesse.
P.S. Ach ja und da ist noch als großes Hobby - der Fußball. Von Kindheit an mit Freude wie die Violine gespielt. Und dann als sich im Sommer 2003 eine Fußballrunde in Rodaun auflöste eröffnet sich die Möglichkeit ein Mal bei der Wiener Austria in der sogenannten Montagsrunde mitzuspielen. Nach dem Match sagt der Kassier des Klubs, Franz Fucik der zugleich in dieser Runde das sagen hatte: Ihr seids "klasse Burschen" ich will Euch nächste Woche wieder sehen - zu mir und meinem Freund der mich zur Wiener Austria mitgenommen hatte. Und so geschah es, dass wir eine Woche später mit einem gewissen Joachim Löw am Platz standen um Fußball zu spielen. Aber ich will ihre Aufmerksamkeit nicht überstrapazieren nur so viel, von Joachim Löw dem späteren Weltmeistertrainer 2014 der Deutschen Fußballnationalmannschaft, habe ich nicht nur in Sachen Fußball sondern auch in Führung sehr viel gelernt. Eine unglaubliche in sich ruhende Persönlichkeit, mit einer so positiven Energie und Motivation, ein Vorbild par execellence das ansteckt - wahrlich weltmeisterlich. Der Wiener Austria habe ich für das Mitspielen über die Jahre u.a. mit Spielerpersönlichkeiten wie Peter Stöger, Felix Gasselich, Evgeni Milevski, Werner Hebenstreit, Walter Knaller, Toni Polster als Dankeschön ein Kulturkonzept zum 100jährigen Bestehen verehrt - eine Lesung mit Peter Simonischek über den Fußball und die Wiener Austria sind wohl in bleibender Erinnerung.